Ein Photographischer Verein war ein Interessenverband photographisch interessierter Laien, von Verfassern von Artikeln zur Photographie und Photographen.
Organisation
In der Regel standen ein Vorsitzender mit Stellvertreter, ein Schriftführer und ein Kassenwart der Organisation vor. Ihre Aufgabe bestand darin, zu den regelmäßig stattfindenden Versammlungen einzuladen, Mitglieder- und/oder Generalversammlungen zu leiten, Protokolle zu schreiben und in den Vereinsjournalen zu veröffentlichen. Eine weitere Aufgabe bestand darin, Ausstellungen zu organisieren. Hier wurden die Photographien der Mitglieder präsentiert. Ausschließlich die größeren Vereine initiierten Ausstellungen, zu denen auch in- und ausländische Photographen eingeladen wurden.
Ausstattung
Abhängig von Größe und Mitgliederzahl besaßen Vereine eigene Vereinslokale/-lokalitäten, die als Treffpunkt, Ausstellungsräumlichkeiten und Bibliothek, aber auch der Geselligkeit dienten. Hier lagen u. a. auch die zahlreich erscheinenden deutsch- und fremdsprachlichen Zeitschriften aus, die sich mit der Photographie im weitesten Sinne beschäftigten. Ebenso wurden Photographien als Muster gesammelt, die dem Verein als Geschenk überlassen worden waren. Auch die Hersteller optischer Geräte zur Photographie überließen den Vereinen Utensilien, damit experimentiert werden konnte. Einige Vereinslokale besaßen auch diverse Utensilien, die auswärtigen Photographen zur Verfügung gestellt werden konnten.
Geschichte
1863 wurde der erste photographische Verein in Berlin gegründet. Ziel war es, die neuesten Erkenntnisse zur technischen Entwicklung in Erfahrung zu bringen und sich mit Mitgliedern auszutauschen. Mitglieder waren Photographen, die dies Handwerk als Broterwerb oder berufmäßig betrieben.
Im Zuge der vereinfachten Handhabung der photographischen Apparate und des technischen Fortschrittes schlossen sich ab 1890 auch Menschen in photographischen Vereinen zusammen, die die Nutzung photographischer Apparate als Freizeitbeschäftigung ansahen. Viele dieser Vereine trugen die Bezeichnung „Amateur“ im Vereinsnamen. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm das Interesse stark ab.
Chronologische Aufstellung
Literatur
- Photographische Vereine. In: Kunsthandbuch für Deutschland. Verzeichnis der Behörden, Sammlungen, Lehranstalten und Vereine für Kunst, Kunstgewerbe und Altertumskunde. Walter de Gruyter, Berlin 2018, S. 705
- Hermann Vogel: Über photographische Vereine. In. Photographische Mitteilungen. 30. Jg., 1893/94, S. 353–356
- Wilhelm Dost: Zur Gründungsgeschichte des Centralverbandes deutscher Photographen-Vereine. In: Photographische Chronik, 34. Jg., 1927, S. 37–38, S. 45–47 (Fortsetzung) und S. 58–59 (Schluss)
Weblinks
Anmerkungen
Einzelnachweise
Legende
- Deutschsprachige Zeitschriften/Fachblätter:
- Photographische Rundschau (PR),
- Photographische Correspondenz (PC),
- Photographische Mitteilungen (PM),
- Photographisches Journal (PJ),
- Photographisches Archiv (PA)
Einzelnachweise




