Das Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.
Geschichte
Der Verband wurde am 21. November 1808 (Stiftungstag) durch König Friedrich Wilhelm III. als 1. Schlesisches Infanterie-Regiment Nr. 10 gegründet und am 1. Juli 1860 in 1. Schlesisches Grenadier-Regiment Nr. 10 umbenannt. Am 27. Januar 1889 wurde es nach König Friedrich Wilhelm II. benannt und führte die Bezeichnung Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm II. (1. Schlesisches) Nr. 10.
Deutsch-Dänischer Krieg
Das Regiment nahm während des Krieges gegen Dänemark am 18. April 1864 am Gefecht bei Süderballig teil. Dabei konnte der Leutnant von Montowt mit einem Zug der 5. Kompanie und den Fournieren des Füsilier-Bataillons die Landung der bereits im Ausschiffen begriffenen Besatzung eines dänischen Kriegsschiffes und zweier Begleitschiffe verhindert. Das Regiment blieb bis in den Spätherbst bei der Besatzung in Jütland und zog am 20. Dezember 1864 feierlich in Berlin ein.
Deutscher Krieg
Am 6. Mai 1866 machte das Regiment anlässlich des Krieges gegen Österreich mobil und überschritt bei der 2. Armee unter Kronprinz Friedrich Wilhelm am 28. Juni die Grenze nach Österreich. Nach dem Gefecht bei Zuckmantel konnte sich das Regiment in der Schlacht bei Königgrätz besonders bewähren. Es eroberte 16 feindliche Geschütze, hatte aber Verluste von fünf Offizieren und 175 Mann zu verzeichnen. Daran schloss sich die Verfolgung der gegnerischen Truppen nach Mähren und bis vor Wien an. Anschließend blieb das Regiment bis in den Spätherbst bei der Besatzung Österreich-Schlesiens.
Deutsch-Französischer Krieg
Mit Beginn des Krieges gegen Frankreich machte das Regiment am 13. Juli 1870 mobil und kam zur 3. Armee unter Kronprinz Friedrich Wilhelm. Zunächst beteiligte es sich am 14. August an der Beschießung von Pfalzburg und war vom 19. September 1870 bis zum 28. Januar 1871 in die Belagerung von Paris eingebunden. Dabei besetzte es den Abschnitt Choisy-le-Roi bis Bourg-la-Reine. Während dieser Zeit nahm der Verband am 30. September am Ausfallgefecht bei Chevilly sowie am 30. November 1870 bei Champigny teil. Am 1. März 1871 beteiligte sich das Regiment am Einzug in Paris und die Fahnen erhielten als Auszeichnung das Eiserne Kreuz. Nach einer Zeit bei der Besatzungsarmee in Frankreich kehrte das Regiment am 3. November 1871 in die Garnison nach Breslau zurück.
Erster Weltkrieg
Am 17. August 1914 wurde das Regiment in den Ersten Weltkrieg unter der 21. Infanterie-Brigade, der 11. Infanterie-Division, dem VI. Armee-Korps im Großverband der 4. Armee eingegliedert.
Verbleib
Nach dem Waffenstillstand von Compiègne räumte das Regiment ab dem 12. November das besetzte Gebiet und marschierte bis zum 4. Dezember 1918 in die Heimat zurück. Nach einer kurzen Demobilisierung in Schweidnitz wurde das Regiment am 7. Dezember wieder mobil gestellt und bei der 11. Division im Grenzschutz Süd eingesetzt. Mitte des Monats verlegten die Truppen in den Raum Frankenstein, stand vom 9. bis zum 22. Januar 1919 zum Schutz von Breslau bereit und war anschließend beim Grenzschutz im Raum Militsch im Einsatz. Am 21. Juni 1919 wurde das Regiment aufgelöst und die Reste als II. Bataillon in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 12 überführt.
Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die in Schweidnitz stationierte 14. und 15. Kompanie des 7. (Preußisches) Infanterie-Regiments. In der Wehrmacht führte der Regimentsstab, das I. und III. Bataillon sowie die 13. und 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 7 die Tradition fort.
Regimentschef
Kommandeure
Uniform
Der Kragen und die Regimentsnummer der Uniformen waren rot, die Aufschläge gelb, die Patte dunkelblau und die Schulterklappe weiß.
Literatur
- von Ebertz: Kurze Geschichte des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm II. (1. Schlesisches) Nr. 10. Mittler & Sohn, Berlin 1896.
- [Wilhelm] von Schütz, [Friedrich] Hochbaum: Das Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm II (1. Schles.) Nr. 10. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Ehemals preußische Truppenteile. Band 69), Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1924.
- Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 50.
- Günther Voigt: Die Garde- und die Grenadier-Regimenter 1–12 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 1. Biblio-Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1199-4.
Weblinks
- GenWiki – Gren.R 10
Einzelnachweise

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